Sonstige Fächer

Einige Fächer werden keinem der anderen drei Bereiche zugeordnet:

Evangelische Religionslehre

Ev. Religionslehre – ein Fach, in dessen Mittelpunkt die menschlichen existenziellen Grundfragen, wie z. B. die Frage nach dem Sinn des Lebens, nach Schuld und Verantwortung, nach der eigenen Identität, im Mittelpunkt stehen. Neben der Vermittlung von fachlichem Wissen will der evangelische Religionsunterricht daher

  • die Schülerinnen und Schüler bei ihrem Nachdenken, Suchen und Sich-Vergewissern in Fragen der Lebensorientierung, der Lebensgestaltung, bei der Suche nach Maßstäben zum verantwortlichen Umgang mit Technik und Natur und der Frage nach begründeten Positionen begleiten,
  • die Schülerinnen und Schüler in den Dialog und die Auseinandersetzung mit den überlieferten Glaubensinhalten und –erfahrungen des Christentums bringen und in Beziehung zu anderen Glaubensgemeinschaften und Religionen (Judentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus) setzen.

Der Unterricht basiert auf dem schulinternen Curriculum, der gemäß der Vorgaben der Kernlehrpläne für die Sekundarstufen I und II erarbeitet worden ist.
Wo es sich im unterrichtlichen Kontext anbietet, werden auch außerschulische Lernorte in den Unterricht mit einbezogen, wie z. B. Ev. Stadtkirche und Propsteikirche in Brilon oder die Diakonie Ruhr-Hellweg e. V. So wird z. B. in den Jahrgangsstufen 8 und 9 passend zur Thema-tik eine Mitarbeiterin der Beratungsstelle der Diakonie für Schwangerschaftskonflikte und Familienplanung eingebunden.

In der Sekundarstufe I wird das Fach Ev. Religionslehre zweistündig unterrichtet, meist im Rahmen einer Doppelstunde. Der Unterricht in der Sekundarstufe II erfolgt in dreistündigen Grundkursen. Ev. Religionslehre kann als Abiturfach gewählt werden (3. bzw. 4. Fach). Auf-grund der Diasporasituation der Evangelischen Kirche im Sauerland werden alle Schülerin-nen und Schüler evangelischen Bekenntnisses einer Jahrgangsstufe in der Regel in einer Lerngruppe zusammengefasst. Darin kann eine Chance gesehen werden, den Zusammenhalt in den entsprechenden Jahrgängen zu stärken. Schülerinnen und Schüler ohne Bekenntnis oder anderen Glaubens sind im evangelischen Religionsunterricht willkommen.

Orientierungstage, Schulgottesdienste, Gottesdienste oder Andachten in den einzelnen Kursen verstehen sich als Angebote, die die besondere Dimension der religiösen Erfahrung im Schulalltag ermöglichen wollen:

  • Zu Beginn der Sekundarstufe II (Einführungsphase) finden die religiösen Besinnungstage statt. Über einen Zeitraum von 2 – 4 Tagen arbeiten Schülerinnen und Schüler unter Anleitung von ausgebildeten Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern verschiedener Bildungsstätten an Themenschwerpunkten, die besonders die Persönlichkeitsbildung betreffen. Erstmalig hat im Mai 2014 eine „Religiöse Schulwoche“ stattgefunden, an der die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10 (Einführungsphase) teilgenommen haben.
  • Zu ausgewählten bzw. festgelegten Zeiten finden im Schuljahr ökumenische Gottesdienste statt. Das Angebot betrifft einen zentralen Schuljahrsanfangs- und Schuljahrsendgottesdienst, einen Begrüßungsgottesdienst für die neuen Fünftklässlerinnen und Fünftklässler, einen Verabschiedungsgottesdienst für die Abiturientinnen und Abiturienten und einen zentralen Gottesdienst vor den Weihnachts- und vor den Osterferien. Diese Gottes-dienste werden von den Unterrichtenden beider Konfessionen zusammen mit den Religionskursen abwechselnd vorbereitet.

Katholische Religionslehre

Katholische Religionslehre – mehr als nur ein Schulfach. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich im Religionsunterricht aktiv mit der eigenen Religion auseinandersetzen, andere Religionen kennenlernen und sich mit grundlegenden Fragen des menschlichen Lebens auseinandersetzen. Das in der Schule Gelernte oder Erfahrene soll kein träges Wissen sein, sondern die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken über das eigene Leben und Handeln anregen und sie darin bestärken, ihren Glauben zu reflektieren.

Das Fach Katholische Religionslehre wird in der Sekundarstufe I zweistündig unterrichtet.
Zu Schuljahresbeginn, vor den Weihnachtsferien, vor den Osterferien und zum Schuljahresabschluss findet ein ökumenischer Gottesdienst statt, der von den Religionslehrerinnen und –lehrern zusammen mit den Religionskursen abwechselnd vorbereitet werden.

In der gymnasialen Oberstufe können die Schülerinnen und Schüler Kath. Religionslehre wählen. In der Einführungsphase werden Themen wie "Was ist Religion?", Glaube und Naturwissenschaft, Was ist der Mensch? (Anthropologie), Wie soll ich handeln? (Ethik) bearbeitet. In den Qualifikationsphasen arbeiten die Schülerinnen und Schüler an den vier großen Themenschwerpunkten Christologie (Jesu Leben und Botschaft), Ekklesiologie (Kirche), Theologie (Gott, Religionskritik) und Eschatalogoie (Die "Lehre von den letzten Dingen").

Sport

Das Fach Sport am Gymnasium Petrinum zielt darauf ab, die Schülerinnen und Schüler sowohl im kognitiven und soziologischen als auch im physischen Bereich zu fördern und zu fordern und nimmt damit einen wichtigen Teil im Schulprogramm unseres Gymnasiums ein.
Im Vordergrund steht hierbei weniger das Streben nach Höchstleistungen, sondern vielmehr das Erlernen verschiedener Methoden und Wege, das eigene Leben individuell und erfüllend zu gestalten. Den Schülerinnen und Schülern sollen Möglichkeiten eröffnet werden, sich selbst auszuprobieren, an Grenzen zu stoßen oder diese zu erweitern und so die eigenen Fähigkeiten zu entdecken oder zu steigern. Sie sollen lernen, mit Risikosituationen angemessen umzugehen und Probleme insbesondere kooperativ anzugehen und zu lösen.

Unterrichtet wird ab Klasse 5 (vierstündig) bis zur Klasse 13 (dreistündig). Dafür stehen uns neben der großen und überaus gut ausgestatteten Vierfeldsporthalle, auch der direkt angrenzende Kunstrasenplatz, sowie das Stadion und der Ascheplatz mit vielfältigen leichtathletischen Anlagen direkt hinter unserer Sporthalle zur Verfügung. Zudem können wir zwei moderne Beachvolleyballanlagen direkt an der Sporthalle für unterrichtliche Zwecke nutzen.

Im Zuge einer Umgestaltung und Modernisierung des Sportgeländes rund ums Schulzentrum, werden auf dem jetzigen Ascheplatz Tennisplätze entstehen, die der Schule ebenfalls für unterrichtliche Zwecke nutzbar gemacht werden sollen. Zudem soll die alte Aschebahn im Stadion zu einer modernen Tartanbahn umgebaut und der alte Rasenplatz im Stadion durch einen weiteren Kunstrasenplatz ersetzt werden.

Der Schwimmunterricht der Klassen 5 und 6 findet im örtlichen Hallenbad statt, für den die Stadt einen Shuttlebetrieb mit Bussen eingerichtet hat.
Damit verfügt das Gymnasium über eine sportliche Infrastruktur, die im größeren Umkreis ihresgleichen sucht.

Neben dem Sportunterricht hält das Gymnasium auch eine Vielzahl weiterer Angebote für die Schülerinnen und Schüler bereit, sich sportlich zu engagieren oder sich im sportlichen Wettkampf auch schulübergreifend mit Gleichaltrigen zu messen.

AG-Angebote

Das AG-Angebot des Gymnasiums ist breit aufgestellt und orientiert sich stets am Interesse der Schülerinnen und Schüler. Dabei geht es darum, Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, neue Sportbereiche für sich zu entdecken, aber auch die bereits vorhandenen Fähigkeiten zu verbessern und sich im Wettkampf mit Gleichaltrigen zu messen. Aus diesem Grund nehmen unsere AGs in jedem Jahr, zum Teil mit großem Erfolg, an schulübergreifenden Wettkämpfen teil, die der Kreissportbund organisiert. Das aktuelle AG-Angebot bezieht sich auf folgende Sportarten:

  • Volleyball/ Beachvolleyball
  • Kampfsport
  • Badminton
  • Schach (in Kooperation mit dem örtlichen Schachverein)
  • Fußball
  • Tanz
  • DFB-AG
  • Sporthelferausbildung
Das Angebot orientiert sich stets an der Nachfrage der Schülerinnen und Schüler und kann daher selbstverständlich variiert oder ergänzt werden.

Eine besondere Rolle im AG-Programm der Schule kommt sicherlich der DFB-AG zu.
Seit einigen Jahren steht das Gymnasium Petrinum in Kooperation mit dem Deutschen Fußball Bund (DFB) und darf sich „Partnerschule des DFBs nennen. Das äußert sich in unserem Schulalltag vor allem durch die DFB-AG, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die besonders begeisterten und talentierten Fußballer der Schule neben Vereins- und Auswahltraining zusätzlich zu fördern. Dabei steht die Leitung dieser AG stets im engen Austausch mit Vereinen und Verband, um eine optimale Steuerung und Dosierung des Trainings zu gewährleisten.

Schulsportfest zur Durchführung der Leichtathletik-Bundesjugendspiele

Eine weitere Institution an unserer Schule, die auf eine jahrzehntelange Tradition zurückblicken kann, sind die jährlich stattfindenden Bundesjugendspiele für die Sekundarstufe I. Hierbei messen sich alle Schülerinnen und Schüler der verschiedenen Altersklassen in einem leichtathletischen Dreikampf (Laufen-Springen-Werfen) und können am Ende eines anstrengenden, aber erlebnisreichen Vormittags voller stolz ihre Urkunden entgegennehmen.
Seit einigen Jahren endet dieser Vormittag mit dem Sponsorenlauf, den die SV des Gymnasiums organisiert und bei dem Spendengelder für UNICEF erlaufen werden.

Sporthelfer und Sporthelferausbildung

Mittlerweile ist es schon eine Tradition, dass sich seit 2011 jedes Schuljahr zahlreiche Schülerinnen und Schüler auf den Weg machen, ein Sporthelfer zu werden. So auch im Schuljahr 2016/2017, in dem von März bis Juni 2017 15 Schüler die Qualifikation zum Sporthelfer am Gymnasium Petrinum erreichen konnten.

Um sich am Ende Sporthelfer nennen zu können, müssen die Schülerinnen und Schüler insgesamt 30 Lerneinheiten absolvieren. So ging es im März mit den Sportlehrern Herrn Hedergott und Herrn Stratenschulte los. Es wurden unter anderem kleine Sportspiele angeleitet, Turniere vorbereitet, Grundlagen der Verletzungsprophylaxe und –behandlung besprochen und durchgeführt und in Rollenspielen Probleme in Gruppen demonstriert. Die 15 Sport begeisterten Jugendlichen aus der Jahrgangsstufe EF meisterten alle ihnen gestellten Aufgaben auch mit sehr viel Spaß, sodass sie sich nun über die erste Übungsleiterlizenz freuen können.

Am Ende der Ausbildung wurde im Rahmen einer Kooperation mit dem Kreissportbund noch das Verbandswesen und die Lizensierungsmöglichkeiten erläutert, sodass die neuen Trainerassistenten auch wissen, wie sie sich weiterqualifizieren können. Zudem wurde ein Jahresplan für das Schuljahr 2017/18 aufgestellt, bei dem die Sporthelfer ihre neu gewonnenen Erkenntnisse dann auch praktisch am Petrinum einbringen wollen. 

Die Idee der Sporthelferausbildung kommt vom Landessportbund. Durch den zunehmenden Ganztagsbetrieb unserer Schulen wird die Freizeit der Schüler am Nachmittag deutlich eingeschränkt. Um den Schülern jedoch auch innerhalb der Schule mehr Zeit zum Bewegen und Sporttreiben zu geben, sollen Sporthelfer sowohl Sport-AGs oder auch Pausensport anbieten. Dabei arbeiten die Sporthelfer in kleinen Teams und bieten vor allem in der Übermittagsbetreuung jüngeren Schülern verschiedene Bewegungs- und Spielangebote an. Drei Kollegen der Fachschaft Sport sind hier neben der Betreuung auch als Ausbilder der Sporthelfer zuständig.

Projektkurs Sport

Die Projektkurse stellen einen neuen Baustein in der gymnasialen Oberstufe dar.
Hierbei handelt es sich um einen zusätzlichen Kurs im Stundenraster der Schülerinnen und Schüler, bei dem sie die Möglichkeit haben, ihre Fähigkeiten als Sporthelfer oder Sporthelferin auszuprobieren und zu vertiefen.

Dieser Kurs läuft in enger Kooperation mit den örtlichen Grundschulen und Kindergärten. Dabei betreuen unsere Schülerinnen und Schüler verschiedene Sportgruppen an Grundschulen oder Kindergärten und machen mit den Kindern verschiedene Bewegungsexperimente auf Basis sportwissenschaftlicher Erkenntnisse. Die Auswertung dieser Experimente erfolgt in einer abschließenden Facharbeit und kann eine Klausur in der Oberstufe ersetzen.

Skifreizeit

Die Skifreizeit in Klasse 8 ist nicht nur ein wichtiger unterrichtlicher Baustein, sondern auch ein eigener Punkt im Schulprogramm unserer Schule und darüber hinaus ein Highlight für die Kinder und Jugendlichen.

Alle Schülerinnen und Schüler der Stufe 8 fahren zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres für eine Woche in die österreichischen Alpen und erhalten dort durch speziell ausgebildete Lehrkräfte unserer Schule Skiunterricht. Dabei wird viel Wert auf individuelle Förderung und möglichst kleine sowie homogene Skigruppen gelegt. Anfänger machen ihre ersten Schwünge und Fortgeschrittene können an ihrer Technik feilen. Dabei sammeln viele Schülerinnen und Schüler völlig neue Eindrücke und machen sportliche und soziale Erfahrungen, die ihnen auf ihrem weiteren Weg von Nutzen sind.

Aber nicht nur die skifahrerische Ausbildung steht hierbei im Vordergrund. Auch Wissen über ökologische Schwierigkeiten, die das Skifahren mit sich bringen kann, werden thematisiert und besprochen. Die Schülerinnen und Schüler sollen für ihre Umwelt und die Wichtigkeit des Umweltschutzes sensibilisiert werden und sollen lernen, nachhaltig und fair mit unseren Ökosystemen umzugehen, um die Schönheit der Natur zu bewahren.
Darüber hinaus bietet die gemeinsame Woche eine gute Gelegenheit, Kontakte und Freundschaften, auch über den eigenen Klassenverband hinaus zu knüpfen und die Gemeinschaft innerhalb der Stufe zu festigen.
Ausgestattet werden die Schülerinnen und Schüler durch unseren gut ausgestatteten schuleigenen Skikeller. Hier haben insbesondere „Nichtskifahrer“ die Möglichkeit, notwendiges Material (Skier, Stöcke, Schuhe; Helm) zum kleinen Preis auszuleihen.

Soziales Lernen

1. Zur Einordnung des Faches in den Kontext „Werteerziehung“

Das Schulfach „Soziales Lernen“ wird in der Jgst. 5 14-tägig in einer Doppelstunde vom Klassenlehrer / von der Klassenlehrerin unterrichtet und bildet einen Baustein der Werteerziehung am Gymnasium Petrinum. Es sieht sich dem Leitbild des Schulprogramms verpflichtet, in dem ein humanistisch ausgerichtetes menschliches Miteinander als Grundlage jeglicher erzieherischer Tätigkeit bzw. jeglicher Interaktion im Schulalltag angestrebt wird.Es will der Erkenntnis Rechnung tragen, dass Schule neben dem Auftrag zur Qualifikation auch einen Sozialisations- sowie einen Personalisationsauftrag zu erfüllen hat und dass insbesondere im Rahmen der Klassen-Neubildung zum Beginn der Erprobungsstufe eine Betreuung und Unterstützung von Gruppenprozessen erforderlich ist. Das in den Klassenverbänden herrschende Klima sollte auf gegenseitigem Verständnis und Vertrauen sowie einem fairen Miteinander-Umgehen basieren, da ohne Zweifel eine von sozialen Spannungen und Konflikten belastete Atmosphäre Lernfreude und –effizienz in nicht zu unterschätzender Weise beeinträchtigen kann.

Soll also jedem Kind ermöglicht werden, angstfrei zu lernen und sich seinen Fähigkeiten entsprechend zu entfalten, so sollte demgemäß „soziales Lernen“ dazu beitragen, dass

  • die Kinder das Gefühl von Zusammengehörigkeit und gegenseitiger Akzeptanz erwerben
  • sowie solche Kompetenzen entwickeln können, die sie in die Lage versetzen, auftretende Probleme im Klassenverband selbstständig und verantwortungsbewusst zu lösen.
  • „Soziales Lernen“ soll den Kindern der Jgst. 5 über den Unterricht hinaus die Chance bieten,
  • eigene Stärken und Schwächen zu erfahren und zu präsentieren
  • Gruppen(bildungs)prozesse zu reflektieren, auch um die eigene Position im Klassengefüge erkennen und ggf. verändern zu können
  • angemessene Umgangs- und Ausdrucksformen –insbesondere in Konfliktsituationen- kennen zu lernen
  • Verantwortung für sich selbst, aber auch für die Klassenkameradinnen und –kameraden zu übernehmen
  • Wertschätzung, Toleranz, Akzeptanz und Empathie zu erfahren bzw. zu zeigen
  • In demokratischer Weise mit Problemen und Konflikten umzugehen und nach möglichen Lösungen zu suchen u.v.a.m.

Da soziale Kompetenzen nicht ausschließlich und keinesfalls primär über kognitive Lerninhalte oder gar „per Anordnung“ erworben werden können, darf das Fach „Soziales Lernen“ nicht missverstanden werden als eine Art „Ethikkurs“ oder „moralische Unterweisung“, vielmehr müssen die Stunden viel Raum bieten für „Erfahrungen“ und „Erprobungen“, also für aktives Handeln. Das geschieht weitgehend in Form speziell auf diese sozialen Kompetenzen ausgerichteter Spiele die Teamgeist, Kooperation, Integration usw. fördern können; aber auch in der Weise, dass anfallende Konflikte thematisiert sowie konkret und selbstverantwortlich bearbeitet werden (s. dazu Abschnitt 2. dieser Ausführungen).

In diesem Zusammenhang sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das „Soziale Lernen“ eng mit einem weiteren Konzept der Werteerziehung vernetzt ist, nämlich mit dem Baustein „Streitschlichtung“. Zum einen stellen die Mitarbeiter/innen der „Streitschlichtung“ sich und ihre Arbeitsweise den Kindern der Klasse 5 vor, so dass diese Institution zunächst einmal bekannt ist und ggf. „Techniken“, die dort eingesetzt werden, selbst ausprobiert werden können. Zum anderen werden die Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrkräfte bei der Vor-stellung auch dazu angeregt, sich bei schwierigeren Konflikten vertrauensvoll an die „professionellen Streitschlichter“ zu wenden. Im Übrigen umfasst die Vernetzung selbstverständlich auch die anderen Bereiche des „Beratungskonzepts“ am Gymnasium Petrinum.

Das Schulfach „Soziales Lernen“ findet grundsätzlich im „Nachmittagsunterricht“ statt, was den Kindern mehr Bewegungsraum bietet und zu verhindern hilft, dass andere Lerngruppen gestört werden.
Die Betreuung erfolgt durch die jeweiligen Klassenlehrer/innen, von denen einige bereits zum Ende des Schuljahres 2009 an einer Fortbildungsmaßnahme teilgenommen haben, die von der KSG durchgeführt worden ist. Die betroffenen Kolleginnen und Kollegen erhalten zudem Unterstützung durch die Mitglieder der Projektgruppe „Soziales Lernen“, die eine Art „Leitfaden für die Unterrichtsarbeit“ erstellt haben (s.u. Abschnitt 2). Darüber hinaus haben diese einen Ordner angelegt, in dem Übungen, Spiele, Maßnahmen etc., die sich bereits in der Erprobung bewährt haben, gesammelt worden sind, des Weiteren existiert eine „Literaturliste“ mit Angaben zu Übungsmaterialien sowie empfehlenswerten Büchern (z.B. zur „Einführung eines Klassenrats“). Dort ist auch vermerkt, wer diese Materialien bereits angeschafft hat und ggf. ausleihen könnte.

Die Projektgruppe „Soziales Lernen“ legt zudem allen Klassenlehrern und Klassenlehrerinnen der Erprobungsstufe nahe, in dieser Gruppe mitzuarbeiten, was u.a. auch die Evaluation erleichtern könnte. Des Weiteren plädiert die Gruppe dafür, kontinuierliche und verbindliche Lehrerfortbildungen zum „Sozialen Lernen“ zu etablieren.
Ein weiterer Baustein, der das „Soziale Lernen“ in den Klassen 5 sinnvoll ergänzt, ist die Maßnahme „Prima Klima“, deren Konzept unter dem Abschnitt II erläutert wird.

2. Leitfaden für die Unterrichtsarbeit im Schulfach „Soziales Lernen“

Im Folgenden gibt die Projektgruppe „Soziales Lernen“ einen strukturierten Überblick über notwendig erscheinende und fakultative Inhalte des Faches „Soziales Lernen“, wobei die unter den ersten beiden Einheiten(A. und B.) genannten Maßnahmen wegen ihrer Relevanz für alle Anfangsklassen als verbindlich angesehen werden, unabhängig davon, ob sich bereits „Probleme“ erkennen lassen. Auch die unter Punkt D. angeführte Information durch die „Streitschlichter“ soll obligatorisch erfolgen, alle weiteren Inhalte dagegen können je nach klassenspezifischem Bedarf zur Anwendung kommen.
Als mögliche Inhalte werden festgelegt bzw. vorgeschlagen:

A. Ankommen, kennen lernen, sich vorstellen:

  • Sich selbst präsentieren; Gemeinsamkeiten – Unterschiede erfahren; gemeinsam Stärken (u.U. Schwächen) erkennen und reflektieren
  • gemeinsam den Lernort gestalten
  • Information beschaffen über Aufbau/Organisation der Schule (Gremien);
  • „Ämter“ kennen lernen und wahrnehmen


B. Erarbeitung verbindlicher Verhaltensweisen und Klassenregeln:

  • Fixieren von Regeln, Vereinbarungen… (z.B. auf Plakaten)
  • Verträge erstellen, Nachhaltigkeit sichern und überprüfen
  • Einüben von Formen sozialen Miteinanders


C. Entwickeln und Trainieren von Teamfähigkeit:

  • (Spiele für) mehr Sozialkompetenz
  • Integration, Empathie,
  • Wahrnehmen von und Reflektieren über Gruppen(bildungs)prozesse(n)
  • Abbau von Konkurrenzdenken, -verhalten
  • Einrichten eines Klassenrats


D. Umgang mit Konflikten:

  • „anders streiten“ lernen
  • Info-Stunde(n) durch „schuleigene Streitschlichter“ (z.B Lösungsstrategien bei Konflikten, Aushandeln von Verträgen, Abbau von Konkurrenzverhalten u.a.m.)


E. Vertrauen aufbauen und fördern:

  • Spiele mit Trainingsschwerpunkt „Vertrauensbildung“
  • Klassenprojekte von der Klasse eigenverantwortlich planen und durchführen lassen


F. Umgang mit Aggressionen:

  • Deeskalationstraining (falls noch vom Lehrkörper moderierbar)
  • Anti-Mobbing-Training (dito)